Begriffe auf dieser Homepage – erklärt

Es handelt sich um Originaltexte aus Wikipedia (Auszüge, vereinzelt gekürzt) in alphabetischer Reihenfolge mit Stand vom Dezember 2018.

Die Anmerkungen darunter in blauer Farbe erläutern den Bezug zu unserer Gemeinde.

EC „Entschieden für Christus“, im englischen Sprachraum Christian Endeavour (CE), ist eine internationale überkonfessionell-christliche Jugendbewegung evangelikaler Prägung, die in über 60 Ländern arbeitet. Ihre Aufgabe sieht sie in der Weiterverbreitung der christlichen Botschaft im evangelikalen Verständnis. Dies geschieht weitgehend durch die ehrenamtliche Tätigkeit interessierter Jugendlicher und junger Erwachsener, die sich meist wöchentlich in Kleingruppen treffen. Unterstützt werden diese Jugendlichen durch die hauptamtliche Tätigkeit sogenannter Referenten.

Der Sitz des deutschen Verbandes befindet sich in Kassel. Von dort aus wird die Arbeit der 17 verschiedenen Landesverbände koordiniert, die meist noch in verschiedene Kreisverbände unterteilt sind. Im Allgemeinen ist der EC in Deutschland als ein freies Werk innerhalb der Evangelischen Kirche in Deutschland organisiert. Er kann aber je nach Verband auch in der Gemeinschaftsbewegung integriert sein. Etwa 3500 Jugendgruppen des deutschen Vereins erreichen über 50.000 junge Menschen.

Unsere Jugend ist dem Südwestdeutschen EC-Verband angeschlossen. Der Liebenzeller Bezirk Kraichgau und der EC-Kreisverband Kraichgau sind von der Fläche und den Gemeinden her deckungsgleich.


Gemeinschaftsbewegung: Ist eine pietistische Aufbruchsbewegung, die in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts eine Reihe evangelischer Landeskirchen in Deutschland und in der Schweiz erfasste. An vielen Orten führte dieser Aufbruch zur Entstehung von Gemeinschaftskreisen (Landeskirchliche Gemeinschaft), die heute in und neben den traditionellen Kirchen ein eigenständiges Gemeindeleben entwickelt haben.

Nach ihrem Selbstverständnis wurzelt die Gemeinschaftsbewegung vor allem in der lutherischen Reformation. Auf Martin Luthers Vision einer kleinen, aber geistlich engagierten Gemeinschaft innerhalb der Landeskirche, wird immer wieder in den Geschichtsbüchern der Gemeinschaftsbewegung hingewiesen. Eine weitere Wurzel ist der Pietismus, der Luthers Vision unter dem Begriff der ecclesiola in ecclesia revitalisierte. Zur Gemeinschaftsbewegung gehören sowohl altpietistische Gemeinschaften, die vor allem in Baden-Württemberg beheimatet sind, als auch „neupietistische“ Gruppen, die ihre entscheidenden Impulse aus der Erweckungsbewegung der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts empfingen. Besonders zu nennen ist hier der Methodismus sowie die amerikanische Heiligungsbewegung. Als Erbin dieser verschiedenen Strömungen entwickelte die Gemeinschaftsbewegung ein alternatives Gemeindemodell, das auch Entkirchlichte sowie soziale Randgruppen anzog.

Diesem Aufbruch folgte die Gründung zahlreicher Einrichtungen der Gemeinschaftsbewegung:
Diakonissenhäuser, Predigerseminare und die Deutsche Zeltmission. Zur herrschenden liberalen Theologie des Rationalismus stand sie in schroffem Gegensatz, ordnete sich aber viele Jahrzehnte ihrer Geschichte dem pastoralen Amt und den kirchlichen Strukturen unter. Erst in der Gegenwart lässt sich beobachten, dass die Gemeinden der Bewegung mehr und mehr eigenständige, manchmal auch freikirchliche Strukturen entwickeln.

Die Liebenzeller Gemeinschaften gehören – historisch betrachtet – zur Gruppe der „Neupietisten“.


Gnadauer Verband: Der Evangelische Gnadauer Gemeinschaftsverband e.V. ist ein Dachverband regionaler Verbände und Werke und der zur deutschen Gemeinschaftsbewegung gehörenden Ausbildungsstätten, Missionen und diakonischen Werke und Einrichtungen. Der Verband arbeitet innerhalb der evangelischen Landeskirchen in Deutschland. Sitz der pietistischen Organisation ist seit 2003 Kassel.

Der Verband sieht seine Aufgabe darin, die Verständigung unter den Gemeinschaften zu stärken und Rahmenbedingungen für die Arbeit der Mitglieder zu schaffen. Er trifft Absprachen mit der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), bietet Fortbildungen und Mitarbeiterbetreuung an und lädt jährlich zu Kongressen ein.


Landeskirchliche Gemeinschaften: Sind der Gemeinschaftsbewegung angehörende, organisatorisch selbständige Gruppen innerhalb der evangelischen Landeskirchen mit dem Status freier Werke. Sie sind in regionalen und überregionalen Gemeinschaftsverbänden organisiert, die sich im Evangelischen Gnadauer Gemeinschaftsverband zusammengeschlossen haben. Die Gemeinschaftsverbände und auch die einzelnen Gemeinschaften sind finanziell von den Landeskirchen unabhängig…

Die meisten Landeskirchlichen Gemeinschaften haben die Rechtsform eines eingetragenen Vereins und finanzieren sich über Spenden. Sie werden üblicherweise von einem gewählten Vorstand geleitet. Viele Gemeinschaften stellen einen hauptamtlichen Prediger oder Gemeinschaftspastor an. Neben Gottesdiensten, die häufig bewusst zu anderen Zeiten als in den örtlichen Landeskirchen stattfinden, liegt der Schwerpunkt der Arbeit auf Gruppenstunden mit Bibelarbeit und Gebet.

Eine treffende Beschreibung unserer Gemeindeform und der Beziehung zur evangelischen Kirche. Wir nennen uns „Gemeinde“, weil das einfacher zu erklären ist.
Gemäß den Prinzipien der Gemeinschaftsbewegung ist eine Gemeinschaft „in der Kirche, mit der Kirche aber nicht unter der Kirche“.
Sie bewahrt sich eine gewisse Unabhängigkeit und damit auch etwas Abstand von wechselnden Lehrmeinungen.
Gedacht ist, dass die Mitglieder eine Gemeinschaft am regulären Gottesdienst ihrer Ortsgemeinde teilnehmen und zusätzlich am Gottesdienst in der Gemeinschaft, der „Stund“.
In der Praxis ist das natürlich auch ein zeitliches Problem und nicht alle unserer Besucher sind auch Mitglieder in der Ortsgemeinde. Aber es sind doch fast immer Leute aus unserer Gemeinde auch in der Kirchengemeinde als Besucher von Gottesdiensten oder als Mitarbeiter anzutreffen.


Liebenzeller Gemeinschaftsverband: Ist ein Verband innerhalb der Evangelischen Kirche in Deutschland. Seine Rechtsform ist die eines gemeinnützigen eingetragenen Vereins und einer Förderstiftung.

Der LGV wurde im Dezember 1933 durch Heinrich Coerper als Arbeitsbereich der Liebenzeller Mission gegründet, dessen juristische Verselbständigung im November 1991 geschah…

Zum LGV gehören Gemeinschaften und Gemeinden in 47 Bezirken an rund 300 Orten in Baden-Württemberg, Bayern, Rheinland-Pfalz und Hessen. Die Geschäftsstelle befindet sich in Bad Liebenzell. Mit rund 130 Gemeinschaftspastoren, Gemeinschaftsschwestern und -diakoninnen sowie mehr als 2.000 ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern erreichen die lokalen Veranstaltungen des LGV wöchentlich rund 19.000 Erwachsene, Jugendliche und Kinder.

Wir gehören zum Bezirk Kraichgau, der von Bruchsal bis kurz vor Heidelberg reicht.


Liebenzeller Mission: Ist eine evangelische Missionsgesellschaft mit Sitz in Bad Liebenzell und ist als freies Werk innerhalb der Evangelischen Kirche in Deutschland auch Mitglied im Diakonischen Werk. Der erste Namensteil steht für den Sitz der Organisation, den Kurort Bad Liebenzell, Mission steht für den Zweck der Organisation: Menschen in verschiedenen Ländern weltweit werden zum Glauben an Jesus Christus eingeladen. Ferner wird Lebenshilfe unabhängig von sozialer, religiöser, politischer und nationaler

Herkunft angeboten. Die Liebenzeller Mission ist aus der China-Inland-Mission entstanden. Am 13. November 1899 wurde der deutsche Zweig auf Initiative von Hudson Taylor durch Heinrich Coerper gegründet. Im Jahre 1902 zog die Mission von Hamburg in die Kleinstadt Liebenzell, die erst 1926 den Namenszusatz „Bad“ erhalten sollte.

Es gibt nach wie vor enge Bindungen zwischen dem Gemeinschaftsverband und der Mission. Bei uns sind immer wieder Missionare der Liebenzeller Mission (vereinzelt auch anderer Gesellschaften) zu Gast.


Pietismus: Ist nach der Reformation die wichtigste Reformbewegung im kontinentaleuropäischen Protestantismus. Theologisch versteht sich der Pietismus als eine Besinnung auf zentrale Anliegen der Reformation, die jedoch durch die Aufnahme anderer Traditionsstränge in spezifischer Weise umgeformt wurden. Das fromme Subjekt rückt in den Fokus der pietistischen Bewegung, die reine Lehre sowie die kirchliche Einheit geraten dabei in den Hintergrund. So findet sich einerseits in der pietistischen Bewegung ein moderner, „frühaufklärerischer“ Zug, da sie der Persönlichkeit des Einzelnen einen hohen Stellenwert gibt. Andererseits ist der Pietismus im Laufe seiner Entwicklung in weiten Teilen eine theologisch und sozial konservative Bewegung geworden.

Die pietistische Bewegung in Deutschland hat seit ihrer Entstehung in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts zahlreiche Veränderungen durchgemacht: vom klassischen Pietismus der Barockzeit über den Spätpietismus des ausgehenden 18. und des beginnenden 19. Jahrhunderts, die Erweckungsbewegungen des 19. Jahrhunderts und die Gemeinschaftsbewegung bis zur evangelikalen Bewegung in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts.

Wird vom lateinischen „Pietas“ (Pflichtbewusst / Fromm) abgeleitet. Erst im Spott verwendet, später als Eigenbezeichnung der Bewegung.

Stand: Dezember 2018



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